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Geräte-Zertifizierung

Fragen und Antworten zur Zertifizierung von Produkten

Da die Spezifikationen für PROFIBUS und PROFINET offen und standardisiert sind, kann jeder Geräte bauen und verkaufen. Nicht alle Geräte sind jedoch gleich, und um sicherzustellen, dass die Anwender die Qualität erhalten, die sie verdienen, führt PI Konformitätsprogramme durch. Die Konformitätstests, die über das Netzwerk unabhängiger PITLs (Test Labs) durchgeführt und von PI sicher verwaltet werden, stellen sicher, dass die Geräte den relevanten Spezifikationen entsprechen und die Interoperabilität im Feld nie ein Problem darstellt.
 

Zertifizierte Geräte sind eine Qualitätsgarantie für den Endnutzer.
 

Aber nicht alle Geräte müssen geprüft und zertifiziert werden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Technologien, für die eine Zertifizierung vorgeschrieben ist:
 

 ObligatorischDringend empfohlenNicht zertifizierbar
PROFIBUS--x--
PROFINETx----
PROFIsafex1----
PROFIdriveX3x4--
ENCODER ProfilX3x4--
PROFIenergyx----
Passive Komponenten---- 

x2

 

1 siehe PROFIsafe-Richtlinie für weitere Anforderungen

2 Siehe "Müssen passive Komponenten zertifiziert werden?"
3 in Verbindung mit PROFINET
4 nur in Verbindung mit PROFIBUS

Product Certification

Die Abbildung zeigt den zielorientierten zeitlichen Ablauf der Feldgeräteentwicklung. Um den Entwicklungsprozess optimal gestalten zu können, ist eine umfassende Beratung im Vorfeld eines Entwicklungsprojektes unerlässlich. Zu diesem Zweck veranstaltet PI regelmäßig kostenlose eintägige Technologie-Workshops (Termine siehe unten) in Deutschland, aber auch in den USA und anderen Ländern.

Dort erhalten Sie einen Überblick über Umsetzungsmöglichkeiten, verfügbare Technologien und Technologieanbieter (Veranstaltungen).

 

Ein Zertifizierungstest wird von den PI Test Labs (PITL) angeboten, die auf der PI Website aufgelistet sind. Eine Liste mit Kontaktinformationen ist auf der PI-Website verfügbar.
 

Wenden Sie sich einfach an eines dieser PITLs und lassen Sie sich durch den Zertifizierungsprozess führen.
 

Das Angebot der PITL wird von den PITL selbst geregelt. Vergewissern Sie sich im Vorfeld, dass die PITL, bei der Sie das DUT (Device Under Test) testen lassen möchten, den erforderlichen Testumfang abdeckt, damit die von Ihrem DUT unterstützte Funktionalität vollständig getestet werden kann. Füllen Sie dann einen Testvertrag aus und vereinbaren Sie frühzeitig einen Termin für den Test, um sicherzustellen, dass Sie Ihr Feldgerät rechtzeitig in Betrieb nehmen können. Beachten Sie, dass ein Testtermin je nach Auslastung des PITL einige Wochen oder Monate im Voraus beantragt werden muss.
 

Für PROFINET können sich PI-Mitglieder mit dem PROFINET-Testpaket auf den Test vorbereiten. Es enthält alle Dokumente, Software und Anleitungen, die für den Test benötigt werden. Es ist die Software, die auch in den PITLs verwendet wird. Mitglieder können das PROFINET Test Bundle kostenlos herunterladen. Nicht-Mitglieder haben keinen Zugriff auf die Testsoftware.

Die allgemeinen Regeln für die Zertifizierungstests sind in den Qualitätsdokumenten der PITLs festgelegt.

Mit Ausnahme von PROFIBUS sind für die jeweiligen PI-Technologien einheitliche Testumgebungen definiert, die je nach unterstütztem Testumfang in allen PITLs verwendet werden.

Die Tests sind hochgradig automatisiert, wodurch gleiche Testergebnisse in allen PITLs gewährleistet sind.

  • Technologiepartner arbeiten typischerweise an der Spezifikation mit, setzen die Basisspezifikation in Hard- und Firmware für die Geräteentwicklung um und bieten Unterstützung bei der Realisierung einer PROFINET-Anbindung. Dabei handelt es sich um weltweit agierende Unternehmen mit langjähriger Erfahrung im Bereich der industriellen Kommunikation.
     
  • PROFIBUS & PROFINET Competence Center (PICC) sind Organisationen mit technischer Expertise, die eng mit den regionalen PI-Vereinigungen zusammenarbeiten. Einige Technologiepartner sind ebenfalls PICCs. Die PICCs bieten technische Unterstützung für Geräte- und Systementwickler und führen technische Seminare und Workshops durch.
     
  • PI Test Labs (PITLs) führen Zertifizierungstests für Produkte mit PI Technologien durch.
     
  • Für PROFINET: Mit demPROFINET Test Bundle (nur für Mitglieder) können Gerätehersteller die Tests als Teil ihres Entwicklungsprozesses durchführen.
     
  • Für PROFINET: Die BroschürePROFINET Field Devices - Recommendations for Design and Implementation gibt Hinweise zur Geräteimplementierung.

Die Zertifizierungsprüfung ist technologieabhängig. Für ein PROFINET-Gerät prüft das PITL daher die korrekte Implementierung von

  • Hardware-Schnittstelle,
  • PROFINET mandatory und optionale Funktionalität
  • GSD-Datei,
  • Reaktion auf Fehlverhalten
  • Robustheit gegenüber Netzwerklast,
  • korrekter Betrieb in einem Referenzautomatisierungssystem im Testlabor,
  • Zustandsautomaten.

Nach Durchführung des Zertifizierungstests erhält der Antragsteller vom PITL einen Testbericht. Mit dem positiven Testbericht kann der Antragsteller dann innerhalb von 3 Jahren beim PI Certification Office (PICO) ein Zertifikat beantragen. Dazu ist der Testbericht und ein ausgefülltes Antragsformular per E-Mail an certification(at)profibus(dot)com zu senden.
 

Mehr Informationen finden Sie hier.

Das Zertifikat hat eine Gültigkeit von 3 Jahren. Es kann verlängert werden, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind.

Bei jeder Änderung des Gerätes verliert das Zertifikat seine Gültigkeit. Wenden Sie sich an Ihren PITL, um zu erfahren, ob eine erneute Prüfung erforderlich ist. Mit einem neuen Prüfbericht oder einer positiven Stellungnahme des PITL beantragen Sie bei PICO ein aktualisiertes Zertifikat.

Der Hersteller kann innerhalb von 3 Monaten vor bis 3 Monate nach Ablauf der Gültigkeit des Zertifikats eine Verlängerung beantragen. Dazu ist ein Antragsformular und eine Herstellererklärung an PICO zu senden.

Diese Erklärung muss folgende Aussagen enthalten:
 

  • Die Erklärung, dass das Produkt unverändert mit dem geprüften Prototyp in Hard- und Software gemäß Prüfbericht (letzter positiver Test) übereinstimmt.
  • Dass es keine neuere Version des Gerätes gibt, die die gleiche Geräteidentifikation verwendet, d.h. Vendor-ID, Device-ID, DAP-Module-ID.
     

Ist dies nicht der Fall, ist eine erneute Prüfung erforderlich.

Für PROFINET gibt es zwei verschiedene Arten von Zertifikaten:

 

- Gerätezertifikat (für PROFIBUS und PROFINET): Das Zertifikat bezieht sich auf ein „reales Gerät“, das an den Endkunden verkauft wird.
Z.B. eine IO-Station, ein Antrieb, eine SPS, ...
Dies ist das „reale“ Zertifikat für ein Gerät, das dem Kunden eines Geräteherstellers zeigt, dass dieses Gerät nach den Standards der Technologie getestet wurde.

- Technologiezertifikat (nur für PROFINET): Zertifikat, das sich auf eine Technologie-Referenzimplementierung bezieht, die nie an einen Endkunden verkauft wird. Zum Beispiel ein Evaluation Board, ASIC, Software Stack, Modul, Plugin Board.
Dieses Zertifikat zeigt dem Kunden eines Technologieanbieters, dass eine Software- oder Hardwarekomponente, die er in seinem PROFINET-Gerät verwenden möchte, gemäß den Standards der Technologie „vorzertifiziert“ ist.

 

Eine Übersicht über die Kosten einer Zertifizierung finden Sie im Dokument Charges for Product Registration and Certification.Bitte beachten Sie, dass die Kosten für die Prüfung nicht in der PITL enthalten sind.

Das PROFIsafe-Zertifikat ist nur ein Teil der gesamten Sicherheitszertifizierung. Für den Sicherheitsaspekt müssen Sie sich an den TÜV oder eine andere „Benannte Stelle“ wenden.

Das PROFIsafe-Zertifikat ist ein Beitrag zu diesem Verfahren.

Das Gerät wird von einem anderen Hersteller mit einem Markennamen versehen, ohne dass Hardware und Firmware geändert werden. Natürlich hat das Gerät mit dem Markennamen eine andere Hersteller-ID und eine andere GSD-Datei.

Der Hersteller des Markengeräts kann ein Zertifikat auf der Grundlage des Prüfberichts des Originalherstellers beantragen, wenn er eine Herstellererklärung hinzufügt (siehe How to get a certificate für Einzelheiten).

Das identitätsändernde PROFINET-Device hat verschiedene Identitäten, wenn es an verschiedene Automatisierungsgeräte angeschlossen wird, da das Device in verschiedenen Applikationen und/oder von verschiedenen Herstellern eingesetzt wird. Auf dem PROFINET-Gerät selbst läuft immer die gleiche Software/Firmware. Ein solches Gerät kann z. B. eine PROFINET-PC-Karte sein, die in einen Automatisierungs-PC gesteckt wird und ihre Identität von der Anwendungssoftware auf dem PC erhält. Aufgrund der geänderten Identität können unterschiedliche Hersteller-IDs und GSD-Dateien vorhanden sein.

Das Gerät kann als „identitätsänderndes Gerät“ am PITL geprüft werden.

Passive Komponenten sind nicht zertifizierbar.

Um eine einfache und sichere PROFINET-Installation sowie eine hohe Produktqualität zu gewährleisten, wurde ein Herstellererklärungssystem für passive PROFINET-Netzwerkkomponenten geschaffen.
Die PROFINET-Installation basiert auf einem Komponentenansatz für passive Netzwerkkomponenten, der in der IEC 61784-5-3 standardisiert ist.
Voraussetzung für diesen Ansatz ist, dass die passiven Komponenten der PROFINET-Richtlinie „PROFINET Cabling and Interconnection Technology“ entsprechen.
Für passive PROFINET-Komponenten muss die Konformität vom Hersteller des Produktes erklärt werden. Das PROFINET-Logo darf nur für diese Produkte verwendet werden.

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